Douglas Bostock, Leitung

Insel-Klassik im Klosterhof (Foto: Theo Keller, Verkehrsverein/Tourist-Information Reichenau)

Insel-Klassik

Programm

Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)

Konzert-Ouvertüre „Das Märchen von der schönen Melusine“ op. 32

Edward Elgar (1857-1934)

Chanson de nuit & Chanson de matin op. 15 Nr. 1 & 2

Antonín Dvořák (1841-1904)

Böhmische Suite Op. 39

Gioachino Rossini (1792-1868)

Sinfonia zur Oper "L'Italiana in Algeri"

Charles Gounod (1818-1893)

Symphonie Nr. 1 D-Dur

Ein musikalisches Sommermärchen

Der Klosterhof des Münsters Reichenau-Mittelzell ist ein wunderbarer, geschichtsträchtiger und akustisch hervorragender Ort für die jährliche „Insel-Klassik“ und bei Einheimischen, Ausflüglern und Reisenden gleichermaßen beliebt. Ins Leben gerufen wurde sie – zusammen mit der Gemeinde Reichenau – von Douglas Bostock, der seit langer Zeit selbst auf der Reichenau lebt.

Diesmal führen Douglas Bostock und das Kammerorchester ihr Publikum mit fünf kontrastreichen Werken in romantische Klangwelten aus ganz Europa – mit einem musikalischen „Sommermärchen“.

Gioacchino Rossinis komische Oper „Die Italienerin in Algier“ ging erstmals 1813 erfolgreich über die Bühne und ist seither fest im Repertoire. Schon in der Sinfonia (Ouvertüre) verwendet er mit großem Effekt das sogenannte türkische Schlagzeug, um das Lokalkolorit zu untermalen, das die erste Welle der Begeisterung für den Orient widerspiegelt.

Gerade einmal zwanzig Jahre später komponierte Felix Mendelssohn Bartholdy seine Konzert-Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine. Sie basiert auf dem Mythos der Wassernymphe Melusine, die einen Tag in der Woche als Meerjungfrau verbringen muss. Die Entdeckung ihres Geheimnisses hat zur Folge, dass sie den Rest ihres Lebens in dieser Gestalt verbringen muss. Die murmelnden Klarinetten am Anfang und zum Schluss zaubern das Reich des Wassers hervor.

Der französische Komponist Charles Gounod ist vor allem für seine Oper „Faust“ bekannt, er hinterließ aber auch Chorwerke, Lieder und zwei Symphonien. Die erste davon wurde 1854 geschrieben und folgt der klassischen Form der Symphonie mit vier Sätzen. Sie ist voller Grazie, Charme und melodischer Fülle bis hin zur Überschwänglichkeit im sprühenden Finale.

Antonìn Dvořák wollte mit seinen Slawischen Tänze op. 46 (1878) einer musikalischen Nationalidentität für seine tschechische Heimat Ausdruck verleihen. So auch in der ein Jahr später erschienenen Böhmischen Suite, in der er Volkstänze bearbeitet. Dabei verwendet er allerdings keine ursprüngliche Volksmelodien, sondern schafft herrliche Originalmusik, die die Luft der volkstümlichen Vorlagen atmet.

 „Die Engländer sind das einzige Kulturvolk ohne eigene Musik“, behauptete einst ein deutscher Schriftsteller: Es fiel auf Edward Elgars Schultern, dieses Märchen endgültig zu begraben. Seine Orchester- und Chorwerke erreichten international hohe Anerkennung – nicht zuletzt in Deutschland. Auch die kurzen Salon-Stücke wie die populären Nacht- und Morgenlieder aus dem Jahr 1879, die in vielen Bearbeitungen vorliegen, haben die Herzen der Zuhörer weltweit erobert.

Zum Seitenanfang