Andrea Kauten, Klavier

Bello, Aurélien

Aurélien Bello, Leitung

Andrea Kauten, Klavier

Klassik im Krafft-Areal

Programm

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

"Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart". 3. Satz aus dem Streichquartett Nr. 15 a-Moll op. 132

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)

Serenata notturna D-Dur KV 239

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll in der Fassung mit Streichern und Pauken

 

Im Mittelpunkt dieses Konzertes – einem Nachklang zum 250. Geburtstag von Ludwug van Beethoven im Jahr 2020, als dieses Programm pandemiebedingt ausfallen musste – steht Ludwig van Beehovens drittes Klavierkonzert. Es erklingt hier in der historischen Fassung mit Streichorchester von Vinzenz Lachner, ergänzt um die originale Paukenstimme. Zu hören sind daneben Beethovens „Heiliger Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in der lydischen Tonart“ aus dem Streichquartett Nr. 15, und Mozarts „Serenata notturna“ in der seltenen Originalbesetzung für Streicher und Pauken.

Die Solistin, die schweizerisch-ungarische Pianistin Andrea Kauten studierte an den Musikakademien von Basel und Budapest, konzertiert im In- und Ausland und hat zahlreiche CDs eingespielt – darunter zusammen mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim das Klavierkonzert von Clara Schumann und das Konzertstück für Klavier und Orchester von Carl Reinecke.

Die im zum 200. Geburtstag von Clara Schumann erschienene Aufnahme ist  im Online-CD-Shop des Kammerorchesters zum Sonderpreis bestellbar.

Zum Programm:

Das Streichquartett Nr. 15 a-Moll op. 132 zählt zu Ludwig van Beethovens späten Quartetten. Zur Zeit der Komposition litt Beethoven an einer schweren Krankheit. Er musste seine Arbeit 1825 für mehrere Wochen unterbrechen. Im dritten Satz, dem Herzstück des Werks, bringt er die Dankbarkeit über seine Genesung zum Ausdruck. Den Satz bestimmen choralartige Passagen, die den »Heiligen Dankgesang« ganz offensichtlich in die lange religiöse Tradition stellen, die aber zwei Mal unterbrochen werden durch den individuellen, subjektiven Beethoven »Neue Kraft fühlend«. Aldous Huxley schreibt in seinem Roman »Point Counter Point«: »Man kann gar nichts verstehen solange man das nicht gehört hat. Es beweist allerlei – Gott, die Seele, das Gute – unausweichlich. Es ist der einzige wirkliche Beweis, den es gibt, weil Beethoven der einzige Mensch war, der seinem Wissen Ausdruck zu geben vermochte.«

Die Serenade Nr. 6 D-Dur KV 239, »Serenata notturna«, komponierte Wolfgang Amadeus Mozart im Januar 1776 für den Salzburger Fasching. Die Besetzung sieht im Stile eines Concerto grosso zwei »Orchester« vor: Concertino (Solisten) und Tutti (das gesamte Ensemble). Als Concertino fungieren zwei Soloviolinen, eine Bratsche und ein Kontrabass, das Tutti besteht aus den Solisten, weiteren Streichern sowie – recht ungewöhnlich und dem Fasching geschuldet – Pauken. Mit dem einleitenden, durch die Pauke recht »militärisch« erscheinenden Marsch, zogen die Solospieler in den Saal, wo die restlichen Spieler des Ensembles zur weiteren Aufführung der »Serenata notturna« bereits auf sie warteten.

Ludwig van Beethoven hat sein Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 1804 dem Prinzen Louis Ferdinand von Preußen gewidmet, dem Beethoven freundschaftlich verbunden war. Von Ferdinands Klavierspiel sagte er, der Prinz spiele »gar nicht königlich oder prinzlich, sondern wie ein tüchtiger Klavierspieler«. Zur Uraufführung gelangte das Konzert am 5. April 1803 im Rahmen einer Akademie Beethovens in Wien im Saal des Theaters an der Wien. Der Komponist trat selbst als Solist auf. Der Solopart war noch nicht vollständig notiert, was seinen Umblätterer ins Schwitzen brachte: »Ich erblickte fast lauter leere Blätter, höchstens auf einer oder der anderen Seite ein paar mir recht unverständliche Hieroglyphen hingekritzelt.« – Die Fassung für Klavier, Streichorchester und Pauke von Vinzenz Lachner erschien 1881 in Stuttgart bei J. G. Cotta. Lachner war Kapellmeister des Mannheimer Nationaltheaters und lehrte am Großherzoglich Badischen Konservatorium in Karlsruhe.

 

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