Das Kammerorchester im Münster auf der Reichenau (Foto: Simon Dolacek)

29. Juni: „Blick in den Süden“ – Insel-Klassik auf der Reichenau

25.06.2018. Bereits zum vierten Mal ist das Kammerorchester bei der jährlichen „Insel-Klassik“ auf der Insel Reichenau im Bodensee zu Gast. Unter der Leitung des britischen Dirigenten Douglas Bostock spielt das Orchester in großer sinfonischer Besetzung das Programm „Blick in den Süden“. Wegen Bauarbeiten findet das Konzert in diesem Jahr nicht als Open-air-Veranstaltung im Klosterhof statt, sondern im angrenzenden Münster, das sich durch eine hervorragende Akustik auszeichnet.

Im Mittelpunkt des von Douglas Bostock unter dem Motto „Blick in den Süden“ konzipierten Programms steht Musik aus und über Italien. Der Süden und in erster Linie Italien war schon immer Anziehungspunkt und Ziel der Sehnsucht für Künstler aus  Nord- und Mitteleuropa. Goethe bereiste Italien 1786-88 und fasste seine Eindrücke in seinem Reisebericht “Italienische Reise” zusammen. Händel, Mozart, Mendelssohn und viele andere Komponisten verbrachten einige Zeit in Italien.

Der Wiener Franz Schubert war zwar nie im südlichen Nachbarland, komponierte aber zwei Ouvertüren “im italienischen Stil”. Beethoven schrieb seine Ouvertüre zu“Coriolan” als Schauspielouvertüre zum gleichnamigen Drama von Collin um den römischen Patrizier Coriolanus. 1830 brach Mendelssohn zu einer Bildungsreise nach Italien auf, die knapp zwei Jahre dauern sollte. Unter den vielfältigen Eindrücken begann er eine Symphonie, die „Italienische“, zu konzipieren, die er dann 1833 in Berlin vollendete und bei ihrer Uraufführung in London zu einem glänzenden Erfolg.  Vor allem in ihren Ecksätzen strahlt ein leichter, südländischer Charakter durch. Der junge Mozart unternahm mit seinem Vater insgesamt drei ausgedehnte Reisen nach Italien, die seine musikalische Sprache wesentlich prägen sollten. Die “Haffner”-Symphonie entstand zwar erst 1782 in Salzburg, weist aber durchaus die Brillanz und Leichtigkeit des italienischen Stils auf. Eröffnet wird das Programm mit Musik aus Italien. “La scala di seta” (Die seidene Leiter) ist eine “farsa comica” in einem Akt, die Rossini für das Theater in Venedig komponierte. Die Sinfonia (italienische Bezeichnung für Ouvertüre) beginnt mit einer langsamen Einleitung, auf die ein für Rossini typischer schneller Hauptteil folgt. Den Bläsersolisten wird besondere Aufmerksamkeit gewidmet, was Schubert in seinen Ouvertüren “im Italienischen Stil” eindeutig beeinflusste.

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