„Wohin?“
So, 20. März 2022, 19:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
17.30 Uhr: Öffnung der Abendkasse / 18.00 Uhr: Konzerteinführung mit Chefdirigent Douglas Bostock (Foyer des Mittleren Saals) / BITTE BEACHTEN: Wegen der notwendigen Kontrollen entsprechend der Corona-Verordnung bitten wir, zusätzliche Zeit einzuplanen und bis 18.30 Uhr am Veranstaltungsort einzutreffen.
Interpreten
Janusz Wawrowski
Violine
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Janusz Wawrowski, Violine
Janusz Wawrowski darf man als den derzeit wohl profiliertesten Geiger seines Heimatlandes Polen bezeichnen. Seine Karriere führte ihn bereits zu den großen Konzertbühnen der Welt - von den Salzburger Festspielen über das Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau bis zum Arts Center in Seoul. Für das Violinkonzert seines Landsmannes Panufnik ist Janusz Wawrowski natürlich die Idealbesetzung. Seit 2018 spielt er die „Polonia“-Stradivari von 1685.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Charles Ives (1874-1954)
The Unanswered Question
Alban Berg (1885-1935)
Konzert für Violine und Orchester "Dem Andenken eines Engels" - Fassung für Kammerorchester von Andreas Tarkmann
Jean Sibelius (1865-1957)
Rakastava (Der Liebende)
Bohuslav Martinu (1890-1959)
Toccata e due Canzone
4. Abonnementkonzert
Aktuelle Informationen:
*Aufgrund Erkrankung von Friedemann Breuninger übernimmt Janusz Wawrowski den Solo-Part in Alban Bergs Violinkonzert. Er war im Juni 2021 in unserem Online-Konzert – das seinerzeit pandemiebedingt ohne Publikum stattfinden musste – erstmals in Pforzheim zu Gast. Wir freuen uns, dass er diesmal nicht nur vor Kameras, sondern vor Publikum spielen wird. Zur Aufzeichnung des Video-Livestreams von Panufniks Violinkonzert vom 20. Juni 20021
*KULTURFLAT der Hochschule Pforzheim: Dieses Konzert ist Teil unseres Angebots kostenfreier Tickets für Studierende in Zusammenarbeit mit dem AStA: Code hier generieren und vorab beim Kammerorchester (Tel. 07231/464644 oder Email: info@swdko-pforzheim) oder direkt an der Abendkasse einlösen.
Die „unbeantwortete Frage“, die sich Charles Ives in seinem gleichnamigen Orchesterwerk stellt, ist – da war sich kein Geringerer als Leonard Bernstein sicher – die Frage nach dem „Wohin“ der Musik an sich.
Und in der Tat stellte sich diese Frage seit dem Ende der Spätromantik allen Komponisten – plötzlich wurden verschiedenste Antwortwege gleichzeitig beschritten, erhielt Musik unendlich viel neue Freiheit, wurden Epochen unmöglich … Lassen Sie sich also einladen zu einer unsagbar spannenden Auseinandersetzung mit den Entwicklungen von Musik.
Natürlich darf Ives‘ klingendes Frage- und Antwortspiel, in dem die zwei Ensembles und die Solotrompete räumlich getrennt spielen, nicht fehlen.
Und mit Alban Bergs Violinkonzert erklingt eines der faszinierendsten Orchesterwerke des 20. Jahrhunderts. Landläufig der Zwölftonmusik zugerechnet, ist es viel mehr: Berg begibt sich in diesem dramatischen Konzert zum„Andenken eines Engels“ auf eine kompositorische Entwicklungsreise, die eine packende Dramaturgie und eine feinziselierte Analyse verschiedenster Stile zu einem hochemotionalen Klanggebilde zusammenführt.
Jean Sibelius zeigt, wie er sich mittels des Rückbezugs auf urfinnische Klänge aus den Fängen spätromantischer Bürgerlichkeit befreit. „Toccata e due Canzone“ macht aus der unfassbar vielseitigen Auseinandersetzung mit barocken Formen ein schillerndes Kaleidoskop musikalischer Lösungen.