Abgesagt – Märchenhaft
So, 11. Juli 2021, 19:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
Konzerteinführung 18:00 Uhr
Interpreten
Stefan Schilli
Oboe
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Stefan Schilli, Oboe
Stefan Schilli studierte an den Musikhochschulen in Trossingen und Karlsruhe, bevor er 1991, mit gerade zwanzig Jahren, Solo-Oboist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde. 1996 gewann er die internationalen Wettbewerbe “Prager Frühling" und den ARD-Wettbewerb. Sein Debüt in der Berliner Philharmonie feierte er mit dem Oboenkonzert von Richard Strauss, begleitet vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Als Solist musiziert er mit so namhaften Dirigenten wie Lorin Maazel, Mariss Jansons, Sir Colin Davis , Reinhard Goebel und Christopher Hogwood. Gastspiele führen ihn u.a. regelmäßig nach Südostasien, in die USA und nach Russland, zu renommierten Festspielen wie dem Edinburgh-Festival und in Säle wie das Amsterdamer Concertgebouw.
Neben seiner Professur an der Universität Mozarteum in Salzburg ist Stefan Schilli ständiger Gastdozent u.a. an der Sibelius-Akademie in Helsinki und der Julliard School in New York. Zahlreiche CD-und Fernsehaufnahmen dokumentieren sein breitgefächertes Schaffen, darunter die Einspielung des Oboenkonzertes von Ralph Vaughan Williams mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, dem er bereits seit jungen Jahren auch als Solist verbunden ist.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Ouvertüre zum Märchen von der schönen Melusine op. 32
Richard Strauss (1864-1949)
Oboenkonzert (1945)
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Symphonie Nr. 2 D-Dur op. 36
Abonnementkonzert
Konzertouvertüre – Solokonzert – Sinfonie: In diesem Konzertprogramm wird ein Bogen über drei wichtige Orchestermusikgattungen geschlagen.
Dass auch das Märchenartige besondere Größe haben kann, hat Mendelssohn selbst seiner Konzertouvertüre „Melusine“ attestiert, die er 1833, angeregt durch Konrad Kreutzers Oper über die unglückliche Liebe der Meerjungfrau zu Graf Lusignan, komponierte. In brillanter Weise hat er darin die träumerische Melusine und den strahlenden Ritter Lusignan musikalisch charakterisiert und daraus ein Meisterwerk kompositorischen Widerstreits nach allen Regeln der Sonatensatzkunst gezaubert.
Auch Strauss‘ Oboenkonzert gehört zu den ganz großen Meisterwerken: Am Ende seines Lebens schuf Strauss damit einen Abgesang auf (s)eine versunkene Klangwelt: Mit kammermusikalischer Intensität und feinziselierter Klangsprache schwingen sich Oboe und Orchester in rhapsodische Weiten. Und dann der große Beethoven: Seine 2. Sinfonie wurde schon zu ihrer Entstehungszeit so gefeiert: „Sie ist ein merkwürdiges, kolossales Werk, von einer Tiefe, Kraft und Kunstgelehrsamkeit, wie sehr wenige.“