Harfenspiel und Göttertanz: „Inspiration Antike“
So, 14. Mai 2023, 19:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
Konzerteinführung: 18 Uhr
Öffnung der Abendkasse: 17.30 Uhr
Interpreten
Silke Aichhorn
Harfe
Jens Peter
Sprecher
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Silke Aichhorn, Harfe
Der Harfenistin Silke Aichhorn ist es gelungen, binnen weniger Jahre ihr Instrument im Konzertsaal wieder heimischer werden zu lassen“, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung einmal. Das Ziel der kreativen und energiegeladenen Musikerin ist es, das Image der Harfe zu entstauben – was mittlerweile fast dreißig CDs mit zahlreichen Ersteinspielungen belegen. In diesem Programm präsentiert sie neben den berühmten Debussy-Tänzen mit Reynaldo Hahns Prélude, Valse et Rigaudon auch eine echte Neuentdeckung der Harfenliteratur.
Jens Peter, Sprecher
Jens Peter wurde in Halle an der Saale geboren. Aus einer Theaterfamilie stammend, wirkte er schon als Kind bei zahlreichen Inszenierungen auf dem Harzer Bergtheater zu Thale mit, wo er später als Romeo in „Romeo und Julia“ seine Frau kennenlernte. Nach einer erfolgreichen Ausbildung zum Fotografen studierte er Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst ‚Ernst Busch‘ in Berlin. Über Engagements am Nordharzer Städtebundtheater, in Celle, Zwickau und Osnabrück kam er als festes Ensemblemitglied in der Spielzeit 1997/1998 mit seiner vierköpfigen Familie nach Pforzheim und ist seitdem am Theater und in der Region heimisch geworden. Hier war und ist er in vielen großen Rollen zu sehen, unter anderem als Ferdinand in Schillers „Kabale und Liebe“, Parzival in Tankred Dorsts „Parzival“, Faust in Goethes „Faust I“ sowie Mephisto in „Faust I“ und „Faust II“, Harry Haller in „Der Steppenwolf“ nach Hermann Hesse, Nathan in Lessings „Nathan der Weise“und Mackie Messer in „Die Dreigroschenoper“ von Brecht/Weill.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Camille Saint-Saëns (1835-1921)
Prélude zu „Le Déluge“ (Die Sintflut)
Jean-Philippe Rameau (1683-1764)
Concert en Sextuor Nr. 6 (bearbeitet von Camille Saint-Saëns)
Claude Debussy (1862-1918)
Danses sacrée et profane für Harfe und Streicher
Reynaldo Hahn (1874-1947)
Prélude, Valse et Rigaudon für Harfe und Streicher
Igor Stravinsky (1882-1971)
Apollon Musagète. Ballet en deux tableaux
5. Abonnementkonzert
Dieses Konzert tritt den Beweis an: Antik und altertümlich heißt nicht verstaubt! Ganz im Gegenteil laufen bei solchen Konnotationen die französischen oder wahl-französischen Komponisten unseres Programmes zu Hochform auf.
Da ist zunächst der große Camille Saint-Saëns, der für sein Oratorium „Le Deluge“ (Die Sintflut) ein Prélude für Solovioline und Streichorchester schrieb, das diesem großen biblischen Stoff mehr als gerecht wird. Saint-Saëns war es auch, der die posthum erschienenen Bearbeitungen von Jean-Philippe Rameaus Cembalo-Concerten für Streichsextett in seine große Rameau-Gesamtausgabe aufnahm – fasziniert darüber, wie plastisch der „alte“ Rameau darin Orte, Stimmungen oder Personen charakterisierte.
Claude Debussy und Reynaldo Hahn nehmen sich darauf des so überaus französischen Instrumentes Harfe an. Debussy verbindet in seinen „Danses sacrée et profane“ Himmel und Erde, überirdische Seligkeit und sehr weltliche Lust zu einem wunderbaren Ganzen. Und Reynaldo Hahn? Er rauscht in seinem „Prélude, Valse et Rigaudon“ mit großer Leichtigkeit und viel Klanglust mittels unterschiedlichster Tanzformen durch verschiedene Epochen.
Schließlich wendet sich Igor Strawinsky dem griechischen Olymp zu und setzt in seinem „Apollon musagète“ Apoll, der kunst- und feinsinnigen Lichtgestalt unter den Göttern, ein Denkmal. Die eigentlich als Ballettmusik konzipierte Apotheose Apolls und seiner Musen wird hier rein konzertant, aber mit Zwischentexten dargeboten.