Himmlische Freuden
So, 11. Juli 2021, 19:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
Konzerteinführung 18:00 Uhr
Interpreten
Maria Rosendorfsky
Sopran
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Maria Rosendorfsky, Sopran
Nach ihrem Studienabschluss und Auftritten u.a. an der Staatsoper Wien und am Münchner Gärtnerplatztheater wurde die gebürtige Wienerin Maria Rosendorfsky Ensemblemitglied am Staatstheater Meiningen und am Theater Ulm, wo sie u.a. Gretel, Zerlina, Musetta, Ännchen, Susanna, Maria (West Side Story) und Sophie (Rosenkavalier) sang. Daneben konzertierte sie auch mit Neuer Musik und in Oratorien in China, Japan, Ungarn, Albanien, Italien und den USA. Beim „Südwestdeutschen“ begeisterte sie das Publikum mit ihrer Stimme und ihrer Wandlungsfähigkeit im Familienkonzert ebenso wie im Silvesterkonzert.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als neuer Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim.
Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim arbeitete er seit 2012 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammen und wird als neuer Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles prägen und weiterentwickeln.
Programm
Antonin Dvorák (1841-1904)
Serenade für Streicher op. 22
Gustav Mahler (1860-1911)
Sinfonie Nr. 4 G-Dur in der Fassung für Sopran und Kammerorchester von Klaus Simon
6. Abonnementkonzert (Neuer Termin - statt 25. April 2021)
Dieses Programm war ursprünglich am 25. April 2021 vorgesehen.
Urmusikantisch geht es zu in diesem Konzert. Garanten dafür sind der große böhmische Romantiker Antonín Dvořák und der böhmisch-mährische Klangzauberer Gustav Mahler, der für die Musik einen der faszinierendsten Übergänge von der Romantik zur Moderne definiert hat. Beide Musiker verband die tiefe Kenntnis der klassischen musikalischen Tradition ebenso wie die hohe Wertschätzung der leidenschaftlichen Volksmusik ihrer Heimat. Dvorák beruft sich mit seiner großen Streicher-Serenade in E-Dur nur scheinbar auf die unterhaltlichen (oder betörenden) „Abendmusiken“ des 18. Jahrhunderts, vielmehr verleiht er ihr in allen Sätzen eine faszinierende Symbiose von mitreißender Folklore, klassischer Form und romantischem Klangzauber.
Gustav Mahler überraschte sich mit seiner 4. Sinfonie selbst: Er komponierte sich – fasziniert von seinen Erfahrungen in der Beschäftigung mit der Volksliedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ – in „himmlische Freuden“, wie es im letzten Satz dieser Sinfonie heißt und schuf nicht, wie geplant, eine „sinfonische Humoreske“, sondern seine heiterste und kürzeste Sinfonie.
Wie man nun eine Mahler-Sinfonie in der Besetzung hochspannend für ein Kammerorchester adaptiert, konnte der Bearbeiter Klaus Simon von einem dritten Urmusikanten erfahren: Arnold Schönberg hatte dafür ab 1918 mit seinem „Verein für musikalische Privataufführungen“ den Weg vorgezeichnet.

Dirigent, Pianist, Arrangeur und Herausgeber: Klaus Simon (Foto: Anke Nevermann)