Geistreich I: 16.00 Uhr
So, 6. Februar 2022, 16:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
Keine Konzerteinführung
15.00 Uhr: Öffnung der Tageskasse
Interpreten
Eriko Takezawa, Klavier / Reinhold Friedrich, Trompete
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Eriko Takezawa, Klavier / Reinhold Friedrich, Trompete
Reinhold Friedrich vorzustellen hieße „Eulen nach Athen zu tragen“. Der weltweit konzertierende Trompeter ist dem Südwestdeutschen Kammerorchester seit seiner Jugend als Solist verbunden, und seine Trompetenklasse an der Karlsruher Musikhochschule ist legendär. Die vielfach bei internationalen Wettbewerben preisgekrönte Pianistin Eriko Takezawa bildet mit ihm ein ständiges Duo – für das Konzert für Klavier, Trompete und Streicher von Schostakowitsch einfach perfekt.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll op. 35
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sinfonie g-Moll Nr. 40 KV 550
3. Abonnementkonzert - 1. Aufführung. Bitte beachten Sie die coronabedingten Änderungen
21.01.2022 – AKTUELLER HINWEIS: Aufgrund der coronabedingten Begrenzung der Besucherkapazität gibt es zwei Aufführungen: um 16.00 Uhr und um 19.00 Uhr. Die beiden Konzerte werden ohne Pause und leicht gekürzt (ohne die Serenade von Francaix) stattfinden. Die übliche Konzerteinführung muss leider entfallen, Chefdirigent Douglas Bostock wird aber im Konzert von der Bühne aus eine kleine Einführung für alle Besucher geben. Unsere Abonnent*innen haben per Post spezielle Einlasstickets mit ihrer individuellen Uhrzeit- und Platzinformation erhalten. Bitte beachten Sie, dass an diesem Abend die regulären Abonnementausweise nicht gelten. Einzeltickets sind über den Ticket-Link auf dieser Seite und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen buchbar. Das aktuelle Hygienekonzert finden Sie HIER.
Zwei junge Komponisten mit einem Hang zu Überraschung, Witz und Skurrilität, dazu mit einer großen Fähigkeit, durch Klangfarben und ungewöhnliche Formen neue Welten zu erschaffen, laden ein zu diesem Konzert.
Der Russe Dmitri Schostakowitsch stand zur Zeit der Komposition des Klavierkonzertes op. 35 am Anfang seiner Laufbahn. Er lebte in einer musikalischen Welt, die nach den dichten Gespinsten der Spätromantik neue Freiheiten suchte. So komponierte er mit großer Lust und einer gehörigen Portion Frechheit „neu“, witzig und mitreißend. Schostakowitsch erklärte zu seinem Konzert, es sei eine „spöttische Herausforderung an den konservativ-seriösen Charakter des klassischen Konzert-Gestus.“
Diesen Konzert-Gestus forderte auch Wolfgang Amadeus Mozart gerne heraus. Er war zur Entstehungszeit seiner g-Moll-Sinfonie zwar erst Anfang dreißig, doch stand er bereits auf dem Zenit seines Schaffens – und kurz vor dem Ende seines kurzen Lebens. Die Konsequenz, mit der er in der großen g-Moll-Sinfonie Tragik, Herbheit, fast wütendes Aufbäumen mit pochender Bewegung, ständiger Unruhe, harmonischen Extremen verquickte ohne sich am Ende zu einer freundlichen Lösung zu bequemen, mag seine Zeitgenossen verstört haben, seiner Nachwelt hat er damit eine der beliebtesten und meistgehörten Sinfonien geschenkt – zeitlos und aufwühlend!
Mozarts drei letzte große Sinfonien (Es-Dur, g-Moll, C-Dur „Jupiter“) werden auch in den kommenden Spielzeiten einen Schwerpunkt setzen.