Aufgehende Sonne
So, 13. November 2022, 19:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
Konzerteinführung: 18 Uhr
Öffnung der Abendkasse: 17.30 Uhr
Interpreten
Stefan Schilli
Oboe
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Junichi Hirokami
Leitung
Stefan Schilli, Oboe
Stefan Schilli studierte an den Musikhochschulen in Trossingen und Karlsruhe, bevor er 1991, mit gerade zwanzig Jahren, Solo-Oboist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde. 1996 gewann er die internationalen Wettbewerbe “Prager Frühling" und den ARD-Wettbewerb. Sein Debüt in der Berliner Philharmonie feierte er mit dem Oboenkonzert von Richard Strauss, begleitet vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Als Solist musiziert er mit so namhaften Dirigenten wie Lorin Maazel, Mariss Jansons, Sir Colin Davis , Reinhard Goebel und Christopher Hogwood. Gastspiele führen ihn u.a. regelmäßig nach Südostasien, in die USA und nach Russland, zu renommierten Festspielen wie dem Edinburgh-Festival und in Säle wie das Amsterdamer Concertgebouw.
Neben seiner Professur an der Universität Mozarteum in Salzburg ist Stefan Schilli ständiger Gastdozent u.a. an der Sibelius-Akademie in Helsinki und der Julliard School in New York. Zahlreiche CD-und Fernsehaufnahmen dokumentieren sein breitgefächertes Schaffen, darunter die Einspielung des Oboenkonzertes von Ralph Vaughan Williams mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, dem er bereits seit jungen Jahren auch als Solist verbunden ist.
Junichi Hirokami, Leitung
Junichi Hirokami begann seine Karriere mit dem Gewinn des Internationalen Kondraschin-Dirigierwettbewerbs in Amsterdam. Heute gilt nicht nur in seiner Heimat Japan als einer der führenden Dirigenten, sondern ist weltweit gefragt. Als Chefdirigent war er außer in Japan auch in Schweden, in den Niederlanden und in den USA tätig. Als Gast leitete er u.a. das NHK Symphony Orchestra, das Orchestre National de France, das Concertgebouw-Orchester, Israel Philharmonic und das Royal Philharmonic Orchestra in London.
Programm
Yasushi Akutagawa (1925-1989)
Tryptique für Streichorchester
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
Oboenkonzert a-Moll
Tōru Takemitsu (1930-1996)
Requiem für Streicher
Antonin Dvořák (1841-1904)
Serenade E-Dur op. 22
2. Abonnementkonzert
Rhythmische Lebendigkeit und kraftvolle Melodik treffen stimmig auf flirrende Streichernetze und innigste Klangbäder – wenn die richtigen Komponisten aus Orient und Okzident in einem Programm vereint sind.
Akutagawa und Takemitsu gehören zu den weltweit bekanntesten japanischen Komponisten, Vaughan Williams zählt zu den Großmeistern englischer Musik und Dvořák zu den emotionalsten Klangzauberern des 19. Jahrhunderts. Alle vier waren tiefe Kenner der musikalischen Folkloren und Traditionen ihrer jeweiligen Heimat und haben dennoch das Ohr offen gehalten für die Musik anderer Länder oder gar Kontinente.
Akutagawa orientierte sich an Prokofiew und Strawinsky, Takemitsu liebte Schönberg und Webern, dazu die französischen Impressionisten, Vaughan Williams, dessen 150. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, hatte sich in Paris von Ravel inspirieren lassen, aber vor allem eine englische Nationalidentität in der Musik geschaffen. Dvořák schaffte es sogar selbst aus Böhmen in die Neue Welt nach Amerika. Herausgekommen sind bei solcher Weite faszinierende Werke – und für jeden Geschmack ist etwas dabei: Akutagawas „Tryptique“ verbindet auf das Reizvollste japanische Tonalität mit der Kraft urslawischer Rhythmik, Vaughan Williams Oboenkonzert ist eine wunderbare Pastorale mit viel Lust am Gesang, Takemitsus „Requiem“ ein betörender, feingewobener Klangzauber und Dvořáks Serenade eine wunderbare Gelegenheit, sich in den „Guten Abend …“ zu träumen.