Jacoba Muckel, von 1958 bis 1974 Solo-Cellistin des Kammerorchesters, hier mit ihrem Kollegen Günther Linnebach

Trauer um Jacoba Muckel

20.11.2020. Das Kammerorchester trauert um Jacoba Muckel. Am Mittwoch starb die bekannte Musikerin, die dem Ensemble von 1958 bis 1974 als Solo-Cellistin angehörte, im Alter von 91 Jahren.

Studiert hatte Jacoba Hanke-Muckel bei den berühmten Cellisten Paul Tortelier und André Navarra in Paris. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester trat sie oft auch als Solistin auf, etwa bei den Salzburger Festspielen 1960 unter der Leitung von Friedrich Tilegant und auf den großen Auslandstourneen jener Jahre. „Ihr Celloton ist groß, vollschwingend, sensibel, blühend, fest und doch geschmeidig im Rhythmus“, schrieb ein Kritiker über ihr Spiel in einem Cellokonzert von Vivaldi.

Zahlreiche Schallplatten- und Rundfunkaufnahmen dokumentieren ihre Kunst: von der Kammermusik über die legendäre Einspielung der Brandenburgischen Konzerte des Südwestdeutschen Kammerorchesters bis hin zu den Aufnahmen aller Bach-Kantaten mit dem Bach-Collegium Stuttgart unter Hellmuth Rilling.

Daneben unterrichtete sie zahlreiche Celloschüler. Entsprechend ihrem Wunsch wird Jacoba Muckel auf See bestattet.

Auf gleich drei als CDs wiederveröffentlichten und weiterhin erhältlichen historischen Aufnahmen ist Jacoba Muckel als Solo- und Continuo-Cellistin des Südwestdeutsches Kammerorchesters zu hören: in zwei Bach’schen Weihnachtskantaten mit dem Windsbacher Knabenchor aus dem Jahr 1961, in Mozarts A-Dur-Violinkonzert und Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ mit Henryk Szeryng als Solist (1969) und in Bachs Weihnachtsoratorium unter der Leitung von Hans Grischkat aus dem Jahr 1970.

 

 

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