Starke musikalische Entdeckung: Neue CD des Kammerorchesters

10.10.2018. Mit einer CD-Ersteinspielung von Solokonzerten und Orchesterliedern macht das Kammerorchester auf einen hierzulande wenig bekannten, aber bedeutenden Komponisten des 20. Jahrhunderts aufmerksam: Boris Papandopulo.

Auch wenn sein Name griechisch klingt, gilt Papandopulo als der wichtigste und vielseitigste kroatische Komponist seiner Zeit. Auf der neuen CD, die jetzt beim preisgekrönten Label cpo erschienen ist, hat das Kammerorchester Solokonzerte und Orchesterlieder eingespielt. Wie in vielen seiner Konzerte für Soloinstrumente und Orchester greift Papandopulo auch bei seinem Cembalokonzert auf neoklassizistische Vorbilder zurück. In der einleitenden Toccata hat der Komponist auf äußerst individuelle und originelle Art Zwölfton-Merkmale in die musikalische Struktur verwoben, um sie dann mit Elementen der Barockzeit zu verschmelzen.

Im Konzert für Piccoloflöte beschwört er mit musikalischen Mitteln die Natur: Stilisierter Vogelgesang und eine sonnige, idyllische Atmosphäre durchschimmern das Präludium dieses Konzertes. Die Orchesterlieder für Bariton, Harfe und Streicher mit deutschem Text sind kleine Genrebilder, in denen sich Papandopulos Musik sehr rezitativisch auf den deutschsprachigen Text konzentriert und mit neo-impressionistischen Klangfarben beeindruckt.

Als Solisten wirken unter der Leitung von Chefdirigent Timo Handschuh der renommierte Cembalist Jörg Halubek, der Soloflötist der Münchner Philharmoniker Michael Martin Kofler und der kroatische Bariton Miljenko Turk mit, der an der Kölner Oper und an großen internationalen Häusern singt. Handschuh hat sich sehr für die Aufnahme dieser probenintensiven Werke eingesetzt und sieht sie als Paradebeispiele starker und sehr gut hörbarer Musik des 20. Jahrhunderts.

Die neue CD ist bei den Konzerten, im Online-Shop und in der Geschäftsstelle des Orchesters (Tel. 0 72 31 / 46 46 44) zum Sonderpreis von 15 Euro erhältlich.

Zum Seitenanfang