Sérgio Fernandes Pires, Klarinette

Douglas Bostock, Leitung

 

Time changes

Programm

Joseph Haydn (1732-1809)

Sinfonie A-Dur „Tempora Mutantur“ Hob I:64

Aaron Copland (1900-1990)

Klarinettenkonzert

Christopher Marshall (*1956)

Threnody for strings (Europäische Erstaufführung)

Joseph Haydn (1732-1809)

Sinfonie Hob I:52 c-Moll

3. Abonnementkonzert

Was hat Joseph Haydn besonders ausgezeichnet?

Dass er ein großer Wiener Klassiker ist? Dass er international unterwegs und bekannt war? Dass er hochkarätig komponiert hat? Alles richtig. Aber vor allem war Haydn ein Komponist, der zu ständiger Veränderung fähig war, der Unwahrscheinliches bis Unmögliches in seinen Kompositionen mit „klassischen“ Prinzipien kombinieren konnte und der immer (!) für eine Überraschung gut war.

Und so ist ganz klar: Dieses Konzertprogramm hätte ihm besonders gefallen. Denn die beiden Kollegen, Aaron Copland und Christopher Marshall, deren Werke hier zwischen zwei Haydnschen Sinfonien stehen, gründen ihre Musik auch durchaus auf (natürlich neuen) klassischen Prinzipien, aber verbinden sie mit so neuen Elementen, dass die Endprodukte wirklich faszinierend überraschend sind. Im Falle von Aaron Coplands Klarinettenkonzert, das er für den großen Jazz-Klarinettisten Benny Goodman schrieb, liegt natürlich durch den Auftraggeber auf der Hand: Copland integrierte in sein Konzert Jazz-Elemente sowie Elemente Süd- und nordamerikanischer Popularmusik – und er lässt Streicher und Harfe zeitenweise zum in puncto Jazz fehlenden Schlagzeug mutieren. Der Neuseeländer Christopher Marshall hat mit seiner Trauermusik („Threnody“) ein überirdisch schönes Klangmonument geschaffen, von dem kein noch so kritischer Zweifler glauben würde, dass es auf der Basis einer Zwölftonreihe entstanden ist.
Und Haydn sieht von den Randpositionen dieses Konzertes auf die Kollegen mit zwei wirklich außergewöhnlichen, ja exzentrischen Sinfonien und spricht: Das kann ich auch!

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