Radio Swiss Classic
Di, 3. November 2020, 09:00 Uhr
Interpreten
Maximilian Hornung
Violoncello
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Sebastian Tewinkel
Leitung
Maximilian Hornung, Violoncello
Der Cellist und zweifache ECHO-Klassik-Preisträger Maximilian Hornung war schon als ganz junger Nachwuchssolist erstmals beim Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim zu Gast und als Mitglied des Tecchler-Trios 1. Preiträger beim Internationalen ARD-Wettbewerb. Inzwischen hat er international Karriere gemacht und die bedeutenden Konzertpodien der Welt erobert. Er spielte in der Berliner Philharmonie, im Wiener Musikverein und in der Londoner Wigmore Hall und bei den Salzburger Festspielen. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Anne-Sophie Mutter, Hélène Grimaud und Christian Tetzlaff, als Solist spielte er u.a. mit dem London Philharmonic Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Tschechischen Philharmonie und dem Pittsburgh Symphony Orchestra. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester entstand für cpo eine gemeinsame CD-Aufnahme mit Musik von Victor Herbert. 2017 übernahm Maximilian Hornung eine Professur für Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater München.
Sebastian Tewinkel, Leitung
Sebastian Tewinkel studierte zunächst Schulmusik in Hannover und anschließend Dirigieren bei Thomas Ungar an der Stuttgarter Musikhochschule. Anschließend gewann er gleich zwei wichtige Wettbewerbe: im Jahr 2000 erhielt er den 1. (und einzigen vergebenen) Preis beim Internationalen Dirigierwettbewerb der Stiftung Fundação Oriente in Lissabon und 2001 den Bad Homburger Dirigentenpreis. Sebastian Tewinkel stand als Gast für Konzerte, CD- und Rundfunkproduktionen am Pult zahlreicher Orchester, darunter das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Bamberger Symphoniker, die Münchner Philharmoniker, sowie das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, das Orquestra Metropolitana Lissabon, das St. Petersburg Academic Symphony Orchestra, Hamatsu Philharmonic und das Iceland Symphony Orchestra. Von 2002 bis 2013 wirkte Sebastian Tewinkel als Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim und von 2009 bis 2015 der Kammerphilharmonie Graubünden in Chur, seit 2010 ist er ausserdem Professor an der Musikhochschule Trossingen. 2012 erhielt er den Echo-Klassik für die Sony Classical-Produktion von Cellokonzerten von Dvorak und Saint-Saens mit Maximilian Hornung und den Bamberger Symphonikern. Seit der Saison 2015/16 ist Sebastian Tewinkel Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Neubrandenburger Philharmonie und seit September 2019 zusätzlich Künstlerischer Leiter des Bayerischen Kammerorchesters mit Sitz in Bad Brückenau.
Programm
Victor Herbert (1859-1924)
Aus Sieben Stücke für Violoncello und Streicher: Petite Valse
Victor Herbert – ein amerikanischer Traum
Er war so etwas wie ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen: Cellist, Orchesterleiter, Komponist von Seriösem und Leichtgewichtigem. In Deutschland aufgewachsen, emigrierte er frischvermählt in die USA, um dort Glück und Karriere zu machen. Erst als Orchestercellist, schnell als Solist, dann als Assistent des gefeierten Dirigenten Anton Seidl, bald als Leiter der Kapelle des 22. Regiments der New York National Guard. Schließlich gründete er das Victor Herbert Orchestra, das vor allem durch seine Mischung aus volkstümlicher Klassik und leichterer Kost in den Staaten von sich reden machte, und er organisierte bdeutende Veranstaltungen und Konzertserien, so dass ihn bals ganz Amerika kannte.
Sein Cellokonzert fand höchstes Lob von Anton Dvorak, doch diese ambitionierten Kreationen brachten nicht das Einkommen, von dem er träumte. Er merkte schnell, dass sich mit rein unterhaltenden Piècen weit mehr einnehmen lässt als mit jeder noch so großen Seriosität. Gesegnet mit einem unstillbaren Arbeiteifer, war Herbert anscheinend so etwas wie ein melodischer Vulkan, dem immer »etwas einfiel« …
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