Rottenburg: Silvesterkonzert – AUSVERKAUFT!
Mo, 31. Dezember 2018, 19:00 Uhr
ROTTENBURG, Wallfahrtskirche Weggental, Weggental 1
Kulturverein Zehntscheuer e.V.
Interpreten
William Sabatier
Bandoneon
Friedemann Wuttke
Gitarre
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Friedemann Breuninger
Konzertmeister und Leitung
William Sabatier, Bandoneon
William Sabatier gehört weltweit zu den bedeutendsten Interpreten und Arrangeuren der Musik des Tango-Genier Astor Piazzolla. Er hat als Interpret, Bearbeiter und Komponist an zahlreichen Projekten mitgewirkt und ist ein gern gesehener Gast bei nationalen und internationalen Orchestern. Seit vielen Jahren arbeitet er mit den besten Tango-Nuevo-Musikern zusammen und leitet verschiedene Ensembles, mit denen er in der ganzen Welt auf Tournee geht. Unter anderem wirkt William Sabatier am Projekt „Von Monteverdi zu Piazzolla“ des argentinischen Dirigenten Leonardo Garcia Alarcon mit. Seit 2013 spielt er mit dem französischen Streichquartett „Terpsychordes“ ein Programm, das die von ihm komponierte Suite „Les Hommes de Piaf“ mit Werken Astor Piazzollas verbindet. Mit dem deutschen Gitarristen Friedemann Wuttke trat er 2017 auf verschiedenen Sommerfestivals in Deutschland und Frankreich auf und spielte 2018 mit ihm zahlreiche Kammermusikprogramme und Konzerte mit Orchester.
Friedemann Wuttke, Gitarre
Der Gitarrist Friedemann Wuttke studierte an der Musikhochschule Stuttgart und vervollständigte seine Ausbildung unter anderem in Meisterkursen international bekannter Solisten. „Gitarre Hamburg“ schreibt 2005: „Nicht nur durch seine instrumentalen und musikalischen Qualitäten - die höchsten Ansprüchen genügen - hat sich der sympathische Musiker einen festen Platz in der vordersten Reihe der deutschen Gitarristik erspielt. Insbesondere sein Gespür für interessante Programmgestaltung und die fruchtbare Zusammenarbeit mit anderen namhaften Künstlern sorgen dafür, dass Friedemann Wuttke nicht unterbeschäftigt bleibt. Ein Musiker, der konsequent seinen Weg geht.“ Durch die kompromisslose Hinwendung zum klassischen Repertoire und zur ernsthaften Programmgestaltung nimmt Friedemann Wuttke eine Sonderstellung unter den Konzertgitarristen ein. Seine vielseitigen Programme sind immer geprägt von klaren Inhalten und seinem künstlerisch anspruchsvollen Profil. Er wird nicht nur im Inland gerne eingeladen, sondern seine Konzerte führten ihn in fast alle europäischen Länder, nach Russland, Südostasien, Afrika und Südamerika, wo er auch in großen Konzerthäusern als Solist oder mit Orchester auftrat. Seit 2004 ist er exklusiv als Konzertgitarrist dem Tonträger-Label Hänssler Profil Medien verbunden.
Friedemann Breuninger, Konzertmeister und Leitung
Friedemann Breuninger studierte Violine bei Valery Klimov (Saarbrücken), Shmuel Ashkenasi (Chicago) sowie Franco Gulli (Bloomington), als dessen Assistent er auch an der dortigen Indiana University unterrichtete.
1999-2018 wirkte er als erster Konzertmeister im Sinfonieorchester Orquesta Ciudad de Granada (Spanien). Einige Jahre unterrichtete er Kammermusik als Gastdozent in Barcelona an der staatlichen Musikhochschule Escola Superior de Música de Catalunya. 2012 wurde er zum Konzertmeister des Orchesters Le Concert Olympique Antwerpen (Belgien) berufen, welches sich besonders auf die historisch informierte Aufführungspraxis bei Beethoven und Zeitgenossen spezialisiert hat. Dieselbe Position bekleidet er seit 2014 im Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim und seit 2024 im Georgischen Kammerorchester Ingolstadt.
Programm
Astor Piazzolla (1992-1992)
"Hommage à Córdoba" für Bandoneon, Gitarre und Orchester
Joseph Haydn (1732-1809)
Divertimento G-Dur Hob. II:2
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Air in der Bearbeitung für Bandoneon und Gitarre
Antonio Vivaldi (1678-1741)
Largo in der Bearbeitung für Gitarre und Bandoneon
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Divertimento F-Dur KV 138
Astor Piazzolla (1921-1992)
"Hommage a Liège" für Gitarre, Bandoneon und Orchester
Das Kammerorchester freut sich, nach 2016 nun zum zweiten Mal das traditionelle Konzert zum Jahresausklang in der prachtvollen, barocken Wallfahrtskirche Weggental in Rottenburg zu gestalten.
„Mozart und Piazzolla“: Dramaturgischer Ausgangspunkt des Programms ist die äußerst reizvolle Gegenüberstellung von Werken der Wiener Klassik und der Musik des Tango-Genies Astor Piazzollas.
Astor Piazzolla, Sohn italienisch-stämmiger Eltern, die aus dem argentinischen Buenos Aires nach New York auswanderten, wuchs in den USA eher widerwillig mit der Tango-Begeisterung seines Vaters auf, der er vehement eine Leidenschaft für Bach und Jazz entgegensetzte. Erst nach der späten Rückkehr der Familie nach Buenos Aires kam es zu einem Schlüsselerlebnis, das aus dem Sohn Piazzolla ebenfalls einen leidenschaftlichen Tangoverfechter machte. Allerdings gab Astor Piazzolla nie seine anderen musikalischen Vorlieben dafür auf und schuf so in der bewusst gesuchten Auseinandersetzung zwischen klassischer Musik und Jazz einerseits und Tango andererseits eine ganz neue Form dieses Tanzes, der in Argentinien nicht nur eine Musikform ist, sondern vielmehr Ausdruck eines besonderen Lebensgefühles.
Piazzollas „Tango nuevo“ verfügt über mehr Schattierungen als der traditionelle Tango, liebt Gegensätze und unvorhersehbare Abbrüche, und spricht überhaupt eine faszinierende Klangsprache. In der klangvollen Besetzung mit Bandoneon, Gitarre und Orchester bilden heute die beiden Werke „Hommage à Cordoba“ und „Hommage à Liège“ gleichzeitig Zentrum und Rahmen des Programms.
Gerade einmal 16 Jahre alt war Wolfgang Amadeus Mozart, als 1772 seine drei Divertimenti KV 136-138 entstanden, die auch als „Salzburger Sinfonien“ einen hohen Bekanntheitsgrad erreichten. Vermutlich waren sie für die letzte Italienreise von Vater und Sohn Mozart im selben Jahr gedacht, um hier mögliche italienische Förderer zu beeindrucken. An ihnen ist gut zu studieren, welche Meisterschaft der Orchesterbehandlung Mozart zu diesem Zeitpunkt bereits erlangt hat. So haben sich trotz ihres frühen Entstehungszeitpunktes die Divertimenti als äußerst beliebte und anerkannte Mozart‘sche Werke etabliert.
Piazzolas Begeisterung für Johann Sebastian Bach spiegelt sich im Programm durch seine berühmte „Air“ wieder, die hier in einer eigenen Fassung der beiden Interpreten für Bandoneon und Gitarre erklingt.