Insel-Klassik II
Fr, 16. Juli 2021, 20:15 Uhr
REICHENAU / BODENSEE, Klosterhof open air, bei schlechter Witterung im Münster St. Maria und Markus, Mittelzell, Münsterplatz
Insel Reichenau / Tourist-Information
Interpreten
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim - in sinfonischer Besetzung
Douglas Bostock
Leitung
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Léo Delibes (1836-1891)
«Le roi s’amuse»
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Ballettmusik aus «Idomeneo» KV 367
Gabriel Fauré (1845-1924)
Pavane op. 50
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Aus «Ein Sommernachtstraum» op. 61: Intermezzo - Notturno - Scherzo
Gioacchino Rossini (1792- 1868)
Ouvertüre zur Oper «Tancredi»
Ein musikalischer Sommernachtstraum
Das diesjährige Insel-Klassik Programm umspannt etwa einhundert Jahre von Mozart bis Fauré, mit Musik der Wiener Klassik und der deutschen Romantik sowie aus Italien und Frankreich. Ein roter Faden zieht sich aber durch das Programm, nämlich der Bezug zu Tanz und Theater.
Dem Gusto der französischen Aristokratie im 18. Jahrhundert entsprechend war es üblich, in Opern Balletteinlagen unterzubringen, die aber selten zur Handlung beitrugen. Im Fall von Mozarts „Idomeneo“ überspringt die Musik aber den reinen Unterhaltungscharakter und nimmt symphonische Form an.
Sowohl Mendelssohn als auch Delibes komponierten Begleitmusik für Theaterstücke, die aber den Weg in den Konzertsaal gefunden hat. Die magische Atmosphäre von Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ findet sich in Mendelssohns vortrefflichen Partitur wieder. Und, Delibes erweckt den Pariser Königshof des 16 Jahrhunderts in Victor Hugos „Le roi s’amuse“ mit seinen „Tanzmelodien im alten Stil“ zum Leben.
Faurés berühmte „Pavane“ mit ihrem hypnotisierenden Flötensolo basiert auf den gleichnamigen, feierlichen Tanz italienisch-spanischer Herkunft. Das kurze Werk war ursprünglich für Klavier geschrieben, aber der Komponist selbst hat es für Orchester bearbeitet. In starkem Kontrast dazu steht die Ouvertüre zu der heroischen Oper „Tancredi“, in der Rossini die ganze Palette an Orchesterfarben und -tricks herzaubert. Sie bildet den wirbelnden Kehraus des Konzerts.