Int. Musikfestival Hohenloher Kultursommer: Eröffnungskonzert
Sa, 28. Mai 2022, 19:00 Uhr
NEUENSTEIN / HOHENLOHE, Schloss, Rittersaal, Hintere Straße 8
Festival Hohenloher Kultursommer
Interpreten
Stefan Schilli
Oboe
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Stefan Schilli, Oboe
Stefan Schilli studierte an den Musikhochschulen in Trossingen und Karlsruhe, bevor er 1991, mit gerade zwanzig Jahren, Solo-Oboist im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wurde. 1996 gewann er die internationalen Wettbewerbe “Prager Frühling" und den ARD-Wettbewerb. Sein Debüt in der Berliner Philharmonie feierte er mit dem Oboenkonzert von Richard Strauss, begleitet vom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Als Solist musiziert er mit so namhaften Dirigenten wie Lorin Maazel, Mariss Jansons, Sir Colin Davis , Reinhard Goebel und Christopher Hogwood. Gastspiele führen ihn u.a. regelmäßig nach Südostasien, in die USA und nach Russland, zu renommierten Festspielen wie dem Edinburgh-Festival und in Säle wie das Amsterdamer Concertgebouw.
Neben seiner Professur an der Universität Mozarteum in Salzburg ist Stefan Schilli ständiger Gastdozent u.a. an der Sibelius-Akademie in Helsinki und der Julliard School in New York. Zahlreiche CD-und Fernsehaufnahmen dokumentieren sein breitgefächertes Schaffen, darunter die Einspielung des Oboenkonzertes von Ralph Vaughan Williams mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim, dem er bereits seit jungen Jahren auch als Solist verbunden ist.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Sinfonie D-Dur KV 207a "La finta giardiniera"
Malcolm Arnold (1921-2006)
Sinfonietta Nr. 1
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Oboe und Orchester C-Dur KV 314
Ruth Gipps (1921-1999)
Cringlemire Garden op. 39
Joseph Haydn (1732-1809)
Sinfonie Nr. 57 D-Dur
„Welche Wonne, welche Lust …“
Eröffnungskonzert des Festivals Hohenloher Kultursommer mit Empfang nach dem Konzert
„Der Hautboist, dessen Namen ich nicht mehr weis, welcher aber recht gut bläst, und einen hübschen feinen Ton hat. ich habe ihm eine Präsent mit den Hautbois Concert gemacht, (…), der Mensch ist närrisch vor freude.”
Gemeint war der Mannheimer Oboist Friedrich Ramm, als Mozart 1777 den Brief an seinen Vater schrieb. Später hat Mozart das Oboenkonzert C-Dur KV 314 zum Geldverdienen einen Ton höher gesetzt und zum Flötenkonzert gemacht. Nachher wurde aus dem dritten Satz auch die Arie „Welche Wonne, welche Lust“ in der „Entführung aus dem Serail“. Die Oboenstimme tauchte erst in den 1950er Jahren wieder auf, zwar voller Fehler, doch KV 314 kam wieder zum Vorschein und zeugt von Mozarts Genialität. Der dritte Satz besticht durch einen seiner brillantesten Einfälle: Ein Thema, das auf einem Einwurfmotiv basiert, wird in einem dreistimmigen Kontrapunkt verarbeitet.
Mit dem Solo-Oboisten des Bayerischen Rundfunks und Gewinner des ARD-Wettbewerbs Stefan Schilli, und mit noch mehr Mozart und Haydn macht diese Eröffnung wahrlich Lust auf das Festival 2022.
Abgerundet wird die Wiener Klassik mit der Sinfonietta Nr. 1 des britischen Filmkomponisten Malcolm Arnold, der für die Musik von Die Brücke am Kwai einen Oscar bekam. Mit seiner Klarheit in Form und Stimmführung passt es zur Transparenz des Mozartkonzerts.