Helvetia
So, 23. März 2025, 19:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
Konzerteinführung mit Chefdirigent Douglas Bostock: 18 Uhr
Öffnung der Abendkasse: 17.45 Uhr
Interpreten
Claudio Bohórquez
Violoncello
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Claudio Bohórquez, Violoncello
Als Schüler von Boris Pergamenschikow war Claudio Bohórquez schon früh bei internationalen Wettbewerben wie dem Tschaikowsky-Jugendwettbewerb in Moskau oder dem Rostropowitsch-Wettbewerb in Paris erfolgreich. Der in Deutschland geborene Cellist peruanisch-uruguayischer Abstammung zählt zu den gefragtesten Musikern seines Fachs. Inzwischen unterrichtet Claudio Bohórquez selbst: von 2011 bis 2016 war er Professor an der Musikhochschule Stuttgart, im September 2016 wurde er an die Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin berufen, an der er seit 2003 immer wieder als Gastprofessor unterrichtete.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Peter Mieg (1906-1990)
Toccata, Arioso und Gigue
Othmar Schoeck (1868-1957)
Cellokonzert op. 61
Paul Juon (1872-1940)
Zwei Stücke für Streicher op. 16
Béla Bartók (1881-1945)
Divertimento BB:118
4. Abonnementkonzert
Wie unfassbar farbenreich reiner Streicherklang sein kann, beweist das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim – wieder einmal – in diesem Konzert. Und es präsentiert eine kleine Überraschung. Denn unter dem Titel „Helvetia“ lädt es ein zu einem facettenreichen und spannenden Rundgang durch …. ja, tatsächlich … die Schweizer Musikgeschichte der letzten 120 Jahre. Großartiges gibt es zu bestaunen: Da ist zunächst Peter Mieg, dessen Werke bereits mehrfach in Pforzheimer Programmen erklangen. Er ist mit seinem international erfolgreichsten Werk, Toccata, Arioso und Gigue vertreten, das ihn als großen Routinier zwischen rhythmischer Finesse und ausladendem Klang ausweist. Othmar Schoeck ist vermutlich der wichtigste Liederkomponist des 20. Jahrhunderts überhaupt und so verwundert es nicht, dass das Solocello in seinem Konzert op. 61 immer wieder in allerherrlichsten Kantilenen schwelgt: Ein Hochgenuss! Paul Juon, der als Nachfahre schweizerischer Immigranten lange in Russland lebte, kehrte erst im Alter in seine Schweizer Heimat zurück und bescherte ihr so einen späten, aber ausgezeichneten Spätromantiker! Zuletzt: Bartók – ist natürlich kein Schweizer! Sein mitreißendes Divertimento Sz. 113 wurde aber vom Schweizer Supersponsor Paul Sacher in Auftrag gegeben und gilt tatsächlich als eines der wichtigsten Streicherwerke seiner Zeit.