Festival Gezeitenkonzerte
So, 16. Juni 2019, 17:00 Uhr
LEER, Große Kirche, Reformierter Kirchgang
Interpreten
Gábor Boldoczki
Trompete
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Timo Handschuh
Leitung
Gábor Boldoczki, Trompete
Mit 42 Jahren hat Gábor Boldoczki bisher nahezu alle wichtigen Preise gewonnen, die für viele Musiker etwas gelten: angefangen beim Internationalen Maurice-André-Wettbewerb über den ARD-Wettbewerb bis hin zum ECHO Klassik. Heute zählt Boldoczki zu den führenden Trompetern weltweit. Zu seiner absolut souveränen Technik und lebendigen Musikalität gesellt sich sein wunderbar harmonisch-singender Ton. 1976 wurde er im ungarischen Szeged geboren, studierte er an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest, an der er heute selbst auch als Professor wirkt. Neben den gängigen Werken für Trompete und eigenen Bearbeitungen spielt Boldoczki auch zeitgenössische Musik: Unter anderem brachte er die Trompetenkonzerte von Krzysztof Penderecki sowie von Fazıl Say zur Uraufführung.
Timo Handschuh, Leitung
Timo Handschuh wurde 1975 in Lahr im Schwarzwald geboren und gründete bereits als 17-jähriger in seiner Heimatstadt ein eigenes Orchester. Er absolvierte zunächst ein Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule Stuttgart (A-Examen), anschließend ein Kapellmeisterstudium, das er 2004 an der Musikhochschule Freiburg mit Auszeichnung abschloss. Noch während des Studiums wurde Timo Handschuh 2002 an die Staatsoper Stuttgart engagiert, wo er als musikalischer Assistent von Generalmusikdirektor Manfred Honeck, als Kapellmeister und Gastdirigent u.a. Madama Butterfly, Idomeneo, Così fan tutte, Il Trovatore, Le Nozze di Figaro, Die Fledermaus, Aida, Der fliegende Holländer und Der Freischütz dirigierte. 2011 wurde er als Generalmusikdirektor nach Ulm berufen.
Neben der Opernarbeit hat Timo Handschuh nie seine Konzertaktivitäten vernachlässigt, sondern sich parallel dazu am Pult renommierter Orchester ein weit gespanntes Repertoire in den Bereichen Sinfonik und Kammerorchester erarbeitet. Er selbst sagt dazu: „Die Arbeit in beiden Bereichen erweitert den Horizont ungemein: Oper und Konzert, Sänger und Instrumentalsolisten – beide Bereiche geben immer wieder neue Impulse und befruchten sich gegenseitig.“ Von 2013 bis 2019 wirkte Timo Handschuh als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim und prägte in dieser Zeit Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles. Auch wenn er den Stab zum Beginn der Konzertsaison 2019/20 an Douglas Bostock als neuen Künstlerischen Leiter weitergereicht hat, ist er dem Kammerorchester weiter als Gastdirigent verbunden.
Programm
Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Concerto grosso B-Dur op. 6 Nr. 7
Johann Baptist Georg Neruda (1707-1780)
Johann Baptist Georg Neruda (1707-1780)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Mailänder Sinfonie D-Dur KV 155
Johann Nepomuk Hummel (1778-1837)
Introduktion, Thema und Variationen f-Moll op. 102 für Trompete und Orchester
Joseph Haydn (1732-1809)
Sinfonie Nr. 21 A-Dur Hob I:21
Johann Baptist Vanhal (1739-1813)
Konzert F-Dur für Flügelhorn und Orchester
Der sympathische Ungar Gábor Boldoczki zählt heute zweifellos zu den besten Trompetern der Welt und beeindruckt mit seinem wunderbar harmonisch-singenden Ton, souveräner Technik und lebendiger Musikalität. Gemeinsam mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Timo Handschuh unternimmt er eine spannende musikalische Entdeckungsreise vom kaiserlichen Wien ins ländliche Böhmen zwischen Barock und früher Klassik mit einigen selten zu hörenden Meisterwerken in ganz eigenen Adaptionen.
Der böhmische Komponist Johann Baptist Neruda schrieb sein Es- Dur-Konzert ursprünglich für Jagdhorn. Boldoczki spielt dieses Werk ebenso wie die „Introduction, Thema und Variation für Oboe“ des Weimarer Hofkapellmeisters Johann Nepomuk Hummel in eigenen Fassungen für Trompete und Orchester, während er für das Kontrabass- Konzert des in Ostböhmen geborenen Johann Baptist Vanhal zum Flügelhorn als Solo-Instrument greift. Das Orchester vervollständigt das Programm mit frühen Werken von Händel, Haydn und Mozart.