Dem Vergessen entrissen
So, 7. Mai 2017, 19:00 Uhr
Pforzheim, CongressCentrum, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 1-3
Interpreten
Albrecht Mayer
Oboe
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Markus Korselt
Leitung
Albrecht Mayer, Oboe
Beginn mit dem Oboenspiel im Alter von zehn Jahren, Studium bei Gerhard Scheuer, Georg Meerwein, Maurice Bourgue und Ingo Goritzki. Frühe Mitwirkung im Orchester, so im European Community Youth Orchestra, mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Ab 1990 Solo-Oboist bei den Bamberger Symphonikern, seit 1992 in gleicher Position bei den Berliner Philharmonikern. Auftritte in aller Welt als Konzertsolist, Kammermusiker und Dozent bei den bedeutenden internationalen Festivals. Mehrfach mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet, 2006 E.T.A.-Hoffmann-Kulturpreis seiner Heimatstadt Bamberg. Auf der Suche nach seinem persönölochen Klnagideal Gründung seines eigenen Ensembles "new Seasons". 2011 Gründung der Albrecht-Mayer-Stiftung, die die Forschung und Therapieentwicklung für Netzhaut und Sehnerverkrankungen unterstützt.
Markus Korselt, Leitung
Abschluss des Konzertfachstudiums Cello in Wien mit Auszeichnung, 1998 Gewinn des Gottfried-von-Einem-Preises und des Preises der Österreichischen Interpretengesellschaft. Orchesterpraxis u.a. als Substitut der Wiener Philharmoniker und als Solocellist im Loh-Orchester Thüringen, Auftritte als Solist der großen Cellokonzerte mit Orchester. Privates Dirigierstudium bei Klaus Eisenmann und Impulse durch die Begegnungen mit Sergiu Celibidache, Jorma Panula und Michael Luig. 2009 Debüt als Dirigent bei den Münchner Symphonikern im Herkulessaal und im Prinzregententheater München, seitdem Dirigate u.a. beim Stuttgarter Kammerorchester, den Prager Philharmonikern , dem Orchestre de chambre de Luxembourg, dem Wuhan Philharmonic Orchestra und L’arte del mondo, Gastspiele in Japan (Suntory Hall), China und Taiwan und Zusammenarbeit mit zahlreichen prominenten Solisten. Musikalisch geprägt durch die Wiener Tradition ebenso wie durch die Beschäftigung mit historischer Aufführungspraxis, Operndebüt mit der Lautten Compagney Berlin und Händels „Rinaldo“ bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen.
Programm
Joseph Martin Kraus (1756-1792)
Sinfonie c-moll
Franz Anton Hoffmeister (1754-1812)
Konzert für Oboe und Orchester C-Dur
Josef Fiala (1784-1816)
Konzert für Englischhorn und Orchester
Joseph Haydn (1732-1809)
Sinfonie Nr. 49 f-moll "La Passione"
5. Abonnementkonzert
„Ich besitze von ihm eine seiner Sinfonien, die ich zur Erinnerung an eines der größten Genies, die ich gekannt habe, aufbewahre.“ Kein Geringerer als Joseph Haydn hat diese Zeilen über Joseph Martin Kraus, den „Odenwälder Mozart“, und dessen c-Moll-Sinfonie geschrieben. Damit bestätigt er: Es gab und gibt viele unbekannte Komponisten, die wirklich geniale Werke schaffen und völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten.
Dieses Programm ist der Beweis: Dem Neugierigen kann es ein Füllhorn sein von „neuen“ alten und faszinierenden Werken, alle von allererster Qualität, alle allerfeinste Ergänzungen des bekannten klassischen Repertoires. Sei es nun Kraus‘ geniale c-Moll-Sinfonie, sei es das überaus klangschöne Oboenkonzert von Franz Anton Hoffmeister (der wenigstens als Flötenkomponist das eine und andere Andenken erhält), sei es Joseph Fialas Englischhornkonzert, in dem der warme Klang des Englischhorns überaus lebendig moduliert wird. Und wer dann den Vergleich anstellen möchte zu einem „anerkannt Großen“, der kann es gerne tun, wenn am Schluss Joseph Haydns „La Passione“ – eine „echte“ klassische Sinfonie von einem echten klassischen „Urkomponisten“ – erklingt. Was Haydn zu solchen Vergleichen sagt? Siehe Zitat oben!
„Eine Symphonie ist seit Haydn kein bloßer Spaß mehr, sondern eine Angelegenheit auf Leben und Tod.“
Johannes Brahms