British Accent
So, 18. Mai 2025, 19:00 Uhr
PFORZHEIM, CongressCentrum Pforzheim, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 5
Konzerteinführung mit Chefdirigent Douglas Bostock: 18 Uhr
Öffnung der Abendkasse: 17.45 Uhr
Interpreten
Sophie Klußmann
Sopran
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Douglas Bostock
Leitung
Sophie Klußmann, Sopran
Die in Freiburg geborene Sopranistin Sophie Klußmann verfügt über ein außergewöhnlich vielfältiges Repertoire, welches sie in die großen Konzertsäle, auf verschiedene Opernbühnen und zu internationalen Kammermusikfestivals führt. Sie war festes Ensemblemitglied der Oper Halle und gastierte u.a. an der Komischen Oper Berlin, dem Staatstheater Cottbus und dem Grand Theatre of Beijing, China. Zahlreiche CD-Einspielungen zeugen von ihrer Liebe zum Liedgesang.
Sophie Klußmann studierte bei Thomas Quasthoff, Klesie Kelly-Moog und Margret Honig. Seit 2023 ist sie selbst Dozentin an der Universität der Künste Berlin.
Douglas Bostock, Leitung
Douglas Bostock wirkt seit Beginn der Konzertsaison 2019/20 als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Zuvor war er von 2001 bis 2019 Chefdirigent und ist nun Ehrendirigent des Schweizer Sinfonieorchesters Argovia Philharmonic, das er mit frischen Konzepten und innovativen Formaten künstlerisch erfolgreich in der Orchesterlandschaft positioniert hat. Weitere Stationen seiner Laufbahn waren u. a. die Karlsbader Symphoniker, die Tschechische Kammerphilharmonie, die Münchner Symphoniker und das Tokyo Kosei Wind Orchestra. Sein breites Repertoire umfasst Werke aus allen Epochen einschließlich einer Vielzahl selten aufgeführter Werke, zeitgenössische Musik und Opern. Sein Temperament, sein unverkennbarer Stil und sein Kommunikationstalent führten ihn als Gast zu bedeutenden Orchestern in Europa, Amerika und Asien, darunter die Orchester der BBC, das London Philharmonic Orchestra, das Radio-Symphonie-Orchester Prag, das National Orchestra Washington, das Mexikanische Staatsorchester und das New Japan Philharmonic Orchestra.
Beinahe 100 CD-Aufnahmen dokumentieren das künstlerische Profil und das vielseitige Repertoire von Douglas Bostock. Als Gastprofessor, u.a. in Tokyo, widmet er sich auch der Arbeit mit jungen Musikern und leitet Kurse und Meisterklassen für Dirigenten. Mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim hatte er seit 2013 bereits mehrfach als Gastdirigent zusammengearbeitet und prägt und entwickelt nun als Künstlerischer Leiter Klang, Stilistik und Programmatik dieses ebenso traditionsreichen wie innovativen Ensembles weiter.
Programm
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
Charterhouse Suite
Benjamin Britten (1913-1976)
Les Illuminations op. 18
Gerald Finzi (1901-1956)
Romance for strings op. 11
Samuel Coleridge-Taylor (1875-1912)
Vier Noveletten op. 52
5. Abonnementkonzert
Dieses fünfte Abonnementkonzert ist ganz der englischen Musik vom ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gewidmet.
In einer Zeit, da auf dem Kontinent mit großer Verve erst ein letztes Schwelgen in grandioser Spätromantik zelebriert, dann der Kampf um die Abkehr von tonalen „Wohlklängen“ geschlagen und schließlich die Suche nach unbedingt „neuen“ Klangsystemen betrieben wurde, ließen sich die englischen Komponisten vor allem – Zeit: Zeit, sich komponierend des Reichtums englischer Folklore, der Schönheit und Vielgestaltigkeit „ihrer“ Landschaft, der erhabenen Größe der kulturellen Tradition und der Kraft des englischen Witzes zu versichern, Zeit, eine musikalisch-englische Identität zu finden, Zeit, aus England wieder eine charakteristische Musiknation zu machen. Und so ist in diesem Konzert vieles beieinander: Ralph Vaughan Williams („Charterhouse Suite“) und Gerald Finzi (Romance op. 13), beide zugeordnet zur sogenannten englischen Pastoralschule, malen bezaubernde Stillleben und entführen ihre Hörer in ein wunderbares englisches Traumreich. Benjamin Britten stellt einige Jahrzehnte später in seinem hinreißenden Liederzyklus „Les Illuminations“ unter Beweis, dass ein waschechter Brite auch aus französischer Dichtung zu sehr englischen Klangfarbenspielen inspiriert werden kann. Und der Paradiesvogel der englischen Musik, Samuel Coleridge-Taylor plädiert zum Schluss dafür, das Leben zu genießen und mit (nicht nur) englischem Witz zu leben.