Aus dem Osten was Neues
So, 22. Januar 2017, 19:00 Uhr
Pforzheim, CongressCentrum, Großer Saal, Am Waisenhausplatz 1-3
Werkeinführung 18:15 Uhr
Interpreten
Jan Schulte-Bunert
Saxophon
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Wolfgang Emanuel Schmidt
Leitung
Jan Schulte-Bunert, Saxophon
Nach früher Leidenschaft für das Saxophon (Bundessieger „Jugend musiziert“ und Gewinner des Int. Wettbewerbs Kerkrade) Studium an der Universität der Künste Berlin und an den Konservatorien von Lyon und Amsterdam, zusätzlich Kammermusikstudium an der Hanns-Eisler-Hochschule Berlin „mit Auszeichnung“. Nach zahlreichen Wettbewerbspreisen heute einer der Pioniere der neuen deutschen Schule des Saxophons und seit 2002 zu hören als Saxophonist bei den Berliner Philharmonikern, als Solist u.a. mit dem Beethoven-Orchester Bonn und dem Radio-Sinfonieorchester Berlin sowie mit dem Saxophonquartett „clair-obscur“.Konzerte in Europa, Amerika (Carnegie Hall New York) und Asien. Zahlreiche CD-Produktionen (u.a. die deutsche Ersteinspielung von John Williams‘ „Escapades“) und Auszeichnungen (ECHO Klassik). Dozent an der Musikhochschule Rostock, der Akademie für Tonkunst Darmstadt und auf internationalen Meisterkursen.
Programm
Alexander Glasunow (1865-1936)
Konzert Es-Dur für Alt-Saxophon und Streichorchester op. 109
Alexander Borodin (1833-1887)
Nocturno für Streichorchester
Karl-Erik Larsson (1908-1986)
Konzert für Saxophon und Orchester
Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893)
Souvenir de Florence für Streicher op. 70
3. Abonnementkonzert
Nicht nur die russische Komponistenseele, sondern auch die Lust auf Neues ist ein wichtiges Stichwort dieses Programms. Als Alexander Glasunow 1934 auf das heftige Drängen des berühmten Saxophonisten Sigurd Raschèr ein Orchesterkonzert für Saxophon komponierte, war das sowohl für den Komponisten als auch für das Publikum etwas Neues: Da kam das gern als nur „mittel-ernst“ abgetane Saxophon ganz frech aus dem Jazz-Keller mitten in den klassischen Konzertsaal – und behauptete sich auch noch!
Immerhin: Selbst wenn heute ein neues Saxophonkonzert geschrieben wird, ist das immer noch nicht die Norm, und der Zuhörer darf sich auf ein überraschendes und genussvolles Werk freuen. Und was ist „neu“ an Tschaikowsky? Sein „Souvenir de Florence“ überrascht vielleicht vor allem wegen seines so positiven Grundtones bei aller Moll-Tonart. Vor allem aber spielte Tschaikowsky darin mit ganz neuen Formen, die aus Klangeffekten geboren wurden. Einfach zum „Erholen“ erklingt schließlich noch Borodins berauschend schönes Nocturno aus seinem 2. Streichquartett: Musikalischer Genuss pur!
„Alles bei Glasunow ist so elegant gemacht, alles klingt so hell und saftig.“ Vjaceslav Karatygin (russischer Kritiker)