ARD-Nachtkonzert
Fr, 29. Juli 2022, 04:03 Uhr
BAYERISCHER RUNDFUNK - BR Klassik, Ausstrahlung auch auf hr2, MDR Figaro, NDR Kultur, kulturradio rbb, Radio Bremen Nordwestradio, SR2 Kultur-Radio, SWR2 und WDR3
Interpreten
Jana Boušková
Harfe
Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim
Vladislav Czarnecki
Leitung
Jana Boušková, Harfe
Studium in Prag und an der Indiana University /USA. Preise bei zahlreichen internationalen Wettbewerben, darunter die Goldmedaille beim Internationalen Harp Contest der USA. Als erste klassische Musikerin mit dem Lady-Pro-Preis der Tschechischen Republik ausgezeichnet. Als Solistin weltweit unterwegs mit Kammermusikpartnern wie Mstislav Rostropowitsch, Maxim Vengerov, Yuri Bashmet oder Sharon Kam, Auftritte im Amsterdamer Concertgebouw, in der Suntory Hall Tokyo, der Berliner Philharmonie, im Pariser Châtelet und im Lincoln Center New York. Mehr als 20 CD-Aufnahmen, darunter mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim. Professorin am Königlichen Konservatorium Brüssel, an der Akademie der bildenden Künste und am Konservatorium Prag.
Vladislav Czarnecki, Leitung
Von 1986 bis 2002 war Vladislav Czarnecki (1937-2023) Künstlerischer Leiter des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Internationale Tourneen und mehr als 40 CD-Einspielungen, darunter zahlreiche Erstaufnahmen, zeugen von einer fruchtbaren Zusammenarbeit und belegen zugleich seine Vielseitigkeit und sein weitgespanntes Repertoire. Als Gastdirigent leitete er u.a. die Bamberger Syphoniker, das Radio-Symphonieorchester Lugano, das Orchestre de Chambre de Lausanne, die Mährische Philharmonie Olomouc, die Danziger Philharmonie und das Philharmonische Orchester Seoul.
Programm
Johann Georg Albrechtsberger
Konzert für Harfe und Orchester C-Dur
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In Johann Georg Albrechtsbergers Schaffen überwiegt zwar das kontrapunktische Element, vor allen innerhalb der polyphonen Messen und Orgelpräludien und Fugen, doch ist sein Beitrag zur Entwicklung des homophonen Anteils der Wiener Klassik nicht zu unterschätzen. So stehen seinen 26 Messen beispielsweise vier Sinfonien und nicht weniger als 42 Streichquartette gegenüber. Bereits als Siebenjähriger ist er Chorknabe in seiner Heimatstadt Klosterneuburg, sodann als 13jähriger Lateinschüler in der Benediktinerabtei Melk. Mit 18 Jahren besucht er den Philosophiekurs im Wieder Jesuitenseminar, übrigens gemeinsam mit Joseph Haydns Bruder Michael, und es entstehen seine ersten Kompositionen.
Sein musikalischer Werdegang ist im einzelnen noch nicht ganz geklärt. Von 1760 an bekleidet er mehrere Jahre das Organistenamt im Kloster Melk, ist 1772 Hoforganist und 1792 Kapellmeister am Stephansdom. Besonders wichtig sind auch seine theoretischen Werke, z. B. eine Generalbaßlehre (1792). Sein Freund Joseph Haydn rühmt ihn „unter allen Wiener Meistern der beste Lehrer der Komposition gewesen zu sein“, und Beethoven, sein berühmtester Schüler, empfiehlt ihn weiter an Carl Czerny und Ferdinand Ries. Hinsichtlich seines pädagogisch-theoretischen Ruhmes vergleicht man ihn gerne mit Simon Sechter, dem Lehrer A. Bruckners (und noch 1828 Schuberts).
1773 schrieb er das Harfenkonzert in C-Dur, bei dem das Orchester aus Streichern und zwei Hörnern besteht. Alle drei Sätze (Allegro moderato, Adagio, Allegro) zeichnen sich durch formale Klarheit, Strenge und kantable Motorik aus. Das Sonatenprinzip wird souverän mit linearen Imitationstechniken verbunden.
Dr. Hermann Richard Busch
Das ARD-Nachtkonzert wird täglich von 0:05 bis 6 Uhr in den Programmen SWR 2, BR-Klassik, hr2, MDR Figaro, NDR Kultur, kulturradio rbb, Radio Bremen Nordwestradio, SR 2 Kultur-Radio, und WDR 3 ausgestrahlt. Die 1980 vom damaligen Süddeutschen Rundfunk Stuttgart ins Leben gerufene Sendereihe präsentiert sowohl Eigenproduktionen der neun ARD-Sender als auch herausragende CD-Aufnahmen renommierter Solisten und Ensembles.
Auch das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim ist im ARD-Nachtkonzert regelmäßig zu hören, eine Auswahl aktueller Rundfunktermine finden Sie HIER.