Vasco Dantas, Klavier

Klangschönheit in virtuosen Variationen: Neue Mozart-Live-CD „Departure“

11.01.2022. Das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim ist bekannt für seine zahlreichen Ersteinspielungen vergessener Musik, deren Wiederentdeckung lohnt. Nun erschien erstmals seit langer Zeit eine Aufnahme mit berühmten Werken eines noch berühmteren Komponisten – Wolfgang Amadeus Mozart.

Äußerer Anlass der Produktion war das Programm des einzigen Abonnementkonzertes der „verlorenen“ Saison 2020/21, das nach dem monatelangen Veranstaltungsverbot am 1. August 2021 dann doch noch stattfinden konnte. Durch den Live-Mitschnitt wird dieser besondere Konzertabend nun der Nachwelt überliefert. Und aufgrund der pandemiebedingt begrenzten Besucherzahl in den beiden Aufführungen können auch diejenigen Musikliebhaber, für die kein Platz im Großen Saal des Pforzheimer CongressCentrums mehr war, das Konzert jetzt nacherleben. Durch die innere Dramaturgie des von Douglas Bostock konzipierten Programms ergab sich der Titel der CD: „Departure“ – Aufbruch.

Das oft bemühte Schlagwort der Aufbruchsstimmung gilt hier nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch für drei ganz unterschiedliche Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, die für den Aufbruch des jungen Komponisten stehen. Alle Stücke entstanden in seiner Salzburger Zeit in Diensten des Fürsterzbischofs Colloredo von Salzburg. Sie sind geprägt von Mozarts Sehnsucht, der geringen Anerkennung in seiner Geburtsstadt zu entfliehen und seine Flügel weiter auszubreiten: seine Ouvertüre zur Oper „Lucio Silla“ – ein Geniestreich des 16-Jährigen, sein berühmtes Klavierkonzert KV 271 „Jenamy“ (früher „Jeunehomme“) genannt, und die große C-Dur-Sinfonie KV 338. Mit ihr beschritt Mozart neue Wege in den Orchesterfarben und in der musikalischen Form. Nach ihrer Uraufführung in Wien 1781 ließ ihn der Fürsterzbischof endlich ziehen. Mozart hatte seine Freiheit erlangt und blieb bis zum Ende seines Lebens in Wien.

Solist im Klavierkonzert, das von keinem Geringeren als Alfred Brendel einmal als „eines der größten Weltwunder“ der Klavierliteratur bezeichnet wurde, ist der junge portugiesische Pianist Vasco Dantas. Er gewann mehr als 50 Wettbewerbspreise und Auszeichnungen, debütierte bereits im Großen Saal des Moskauer Tschaikowsky-Konservatorium und in der New Yorker Carnegie Hall und ist heute außer in seinem Heimatland in aller Welt gefragt. In der Konzertkritik der PFORZHEIMER ZEITUNG von Uta Volz hieß es unter anderem: „Die anspruchsvollen Solokadenzen gestaltete er hochvirtuos bei gleichzeitig großer Feinfühligkeit. Das Publikum war begeistert und spendete nicht enden wollenden Applaus und Bravo-Rufe.“

Die soeben beim renommierten Label Coviello Classics erschienene CD ist ab sofort zum Sonderpreis von 15 Euro über die Geschäftsstelle (Telefon 0 72 31 / 46 46 44) und über den Online-Shop des Kammerorchesters erhältlich.

 

 

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