29.10.2019. Stehende Ovationen erhielt das Kammerorchester am Ende seines Konzerts im Rahmen des Festivals „Amazing Haydn“ in der belgischen Beethoven-Stadt Mechelen.
Mit „Musik aus dem Herzen Europas“ traf das Orchester in der nahezu ausverkauften, erst kürzlich restaurierten Sankt-Johannes-Kirche offenbar den Nerv des Publikums. Unter dem großen Altargemälde „Anbetung der Weisen“ von Peter Paul Rubens erklangen unter der Leitung von Klassik-Spezialist Johannes Moesus Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Stamitz, Antonio Rosetti und natürlich Namensgeber Joseph Haydn. Als Solistin agierte die international renommierte Geigerin Lena Neudauer, mit der das „Südwestdeutsche“ das aufgeführte Violinkonzert von Rosetti auch auf einer CD eingespielt hat, die im kommenden Jahr erscheinen wird.
Mit dem Festival „Amazing Haydn“ unter der Schirmherrschaft von Fürst Anton Esterházy de Galantha – bei dessen Vorfahren einst Joseph Haydn Hofkapellmeister war – erweist auch Flandern dem großen Komponisten die Ehre, die ihm gebührt. Lange stand Haydn im Schatten der beiden anderen bedeutenden Wiener Meister Mozart und van Beethoven, dessen Familie aus Mechelen stammte. Der fromme und bescheidene Haydn war Beethovens Lehrmeister, sein bester Freund war der 24 Jahre jüngere Mozart – der seinerseits wiederum Haydn sehr bewunderte.
In den letzten Jahren entwickelte sich die vor 33 Jahren als „Haydn-Biennale“ gegründete Konzertreihe nicht nur zu einem Musikfestival mit europäischer Ausstrahlung, sondern auch zu einem Treffpunkt des Kulturaustauschs und der internationalen Freundschaftspflege mithilfe der Musik. Intendant Alfons Deleus freute sich in seiner Begrüßungsrede, dass das Südwestdeutsche Kammerorchester Pforzheim zu den Konstanten des Festivals zähle und innerhalb von sechzehn Jahren nun bereits zum vierten Mal in Mechelen zu Gast sei.